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TV Bericht über das Centro

Solidarität: Bildungszentrum Schwester Werburga​

Der Sender ASA Blanca TV zeigt einen Bericht über Solidarität und berichtet von der tollen Arbeit des Bildungszentrum von Schwester Werburga. Ein Ort von besonderer Bedeutung in Caruaru, Brasilien: Im Centro de Educação Popular Irmã Werburga (CEPIW) lebt das Vermächtnis einer deutschen Ordensschwester weiter.

Der Sender ASA Blanca TV berichtet über die tolle Arbeit des CEPIWs >>> zum TV Beitrag

Dauer: 9 min

>> ÜBERSETZUNG <<
Fensehbeitrag über das CENTRO DE EDUCACÃO POPULAR IRMÃ WERBURGA (CEPIW)

00:00 Moderator:
In unserer Reihe zu Solidaritäts-Initiativen zeigt AB2 heute einen Beitrag über ein Projekt, auf das Caruaru stolz ist: Das Centro Educacional Irmã Werburga führt das Erbe der deutschen Ordensschwester fort, die 1968 in die Stadt kam und soziale Projekte im Stadtteil Bairro Centenário umsetzte. Die Einrichtung besteht dank der Kraft der Gemeinschaft fort.

Film startet.

00:27 Junge vor gelbem Schriftzug:
Herzlich Willkommen in unserem Sonnenblumen-Garten, den Schwester Werburga angelegt hat. Wir laden dich und alle Zuschauer ein, auch eine SONNENBLUME zu sein!

Untertitel (Wiederkehrend):

CENTRO DE EDUCACÃO IRMÃ WERBURGA
Einrichtung in Caruaru führt Erbe einer deutschen Ordensschwester fort

00:52 Stimme Moderator:
Diese Bilder zeigen die Kraft einer Gemeinschaft, die es geschafft hat, allen Herausforderungen durch Solidarität zu begegnen.
Die Jüngsten sind dabei sorgsam gehegte Pflänzchen im Centro de Educacão Popular Irmã Werburga im Stadtteil Bairro Centenário in Caruaru.
Etwa 80 Kinder im Alter zwischen drei und sieben Jahren nehmen an Vorschul- und Freizeitaktivitäten teil, und zwar kostenlos.

01:11 JOSEFA CLAUDETE, Erzieherin:
Wir betreuen die Kinder und arbeiten mit ihnen auf sozial-emotionaler und kognitiver Ebene. Ein solcher Ort ist sehr wichtig, denn gerade in diesem Alter besteht ein großer Bedarf, die Kinder von den Fersneh- und Handybildschirmen wegzubekommen.

01:32 Moderator mit HEITOR MANOEL:
Moderator
: Warum bist du so gerne hier?
HEITOR MANOEL (6 Jahre): Weil es hier toll ist! Hier kann ich spielen, wir beten zusammen, essen zusammen, machen viele gemeinsame Sachen.

01:45 Stimme Moderator aus dem Off:
Aber die Aktivitäten beschränken sich nicht auf die Jüngsten im Vorschulalter. 

02:00 Moderator (Off):
Auch ältere Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde nehmen an verschiedensten Angeboten teil. Sie sind Teil einer traditionellen Trachtengruppe oder singen im Chor (Film zeigt singende Damen).
02:17 Moderator (Off):
Es wurde sogar eine traditionelle Flöten- und Musikgruppe für Seniorinnen gebildet.
Für sie ist die Teilnahme an diesen Angeboten ein praktisches Beispiel für gelebte Gemeinschaft.

02:30 MARIA MARGARIDA (Rentnerin): Es macht uns großen Spaß zusammen mit diesem wundervollen Team – Tia Ana, die Gruppenleiter Reginaldo und Marcus – es ist ein Riesenspaß!
Wir singen zusammen, tanzen, spielen Flöte, das ist ein rundum tolles Angebot! 

02:43 Moderator (off):
Auch andere Altersgruppen profitieren von den Aktivitäten. Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren erhalten ein vielfältiges Kursangebot mit musikalisch-künstlerischem Schwerpunkt, das zahlreiche Talente hervorbringt.
In der Zirkus-AG zeigen sich in jeder einzelnen Stunde neue Potenziale. In nur wenigen Unterrichtseinheiten werden neue Techniken beherrscht.
03:00 (Kinder mit Instrumenten): So auch in den Musikkursen.
03:14 Die Perkussionsinstrumente geben den Rhythmus für eine Lernerfahrung mit Hoffnung für die Zukunft vor.
03:25 Wer die tradtionellen musikalischen Wurzeln der Region vertiefen möchte, nimmt Pífano-Unterricht (traditionelle Bambusflöte) bei Meister Marcus; er hat bereits bekannte Musikgruppen ausgebildet, die heute auf den großen brasilianischen Juni-Festen in der Region auftreten.

03:44 Moderator (Off), Theaterprobe:
Mithilfe des Theaters reisen die Kinder in andere Welten, ohne die Einrichtung zu verlassen. Hier erfahren sie mehr über sich selbst und lernen, ihre Stimme zu erheben. Sie lernen, dass sie sich in die Gesellschaft einbringen können und sollen, und ohne Angst und Scham zu zeigen, was in ihnen steckt.
04:08 Das erlangte Wissen verändert den Lebensalltag. Das ist auch in den Familien spürbar.

04:11 AMANDA CARVALHO (Kosmetikerin):
Die Bedeutung dieses Zentrums für unser Leben und unsere Familien ist unermesslich. Wenn ich es mit einem Wort beschreiben müsste, wäre das „großartig“. Mein Mann war schon hier, jetzt kommt unser Sohn her. Er spielt Pífano (trad. Bambusflöte), spielt Gitarre, singt, nimmt an der Theater- und Zirkus-AG teil – für uns ist das einfach großartig. Wir wissen, dass er nachmittags hier von gut ausgebildeten Pädagogen betreut wird. Das ist gut für seine soziale Entwicklung und für die gesamte Gemeinschaft.
04:37 (ANDERSON MIGUEL, 11 Jahre): Ich finde es echt toll hier, wie eine Zauberwelt! Ich mag die Kursleiter und fühle mich hier wohl. 

04:47 Moderator (Off):
Die Pädagogen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Kinder mithilfe von künstlerischen Angeboten zu verzaubern, wissen um die Bedeutung der Einrichtung für das Leben in der Gemeinde. 

04:55 LINDENS MARCELO (Theaterpädagoge):
Mit Unterstützung der Gemeinschaft, der Mütter, der Kinder und Jugendlichen und des gesamten Teams ist dieses Projekt vor allem zu einer Lebensaufgabe geworden.
05:03 Moderator: Welche Rolle spielen die künstlerisch-musikalischen Angebote in diesem Kontext?
05:07 Lindens Marcelo: Eine enorm wichtige Rolle!
Weil – ach, da werde ich gleich emotional – Weil wir sehen, welche Auswirkungen das auf die Gemeinschaft hat.
Ich kenne die Geschichte der deutschen Ordensschwester, die 1968 hierher gekommen ist. (05:24, Bilder von Irma Werburga). Als sie die Lebensumstände im Stadtteil Morro do Bom Jesús gesehen hat – die Menschen, die dort ohne sanitäre Grundversorgung, Wasser, Strom, usw. lebten – hat sie sich für diese Menschen eingesetzt. Wenn ich mir diesen Einsatz vorstelle, dann kann ich nicht anders als dieses Projekt als eine wichtige Mission anzusehen, die niemals enden darf! Und die Kursangebote spielen dabei eine zentrale Rolle.

05:47 Moderator (Off):
Ja, die Erinnerung an Schwester Werburga bewegt nach wie vor die Menschen vor Ort. Sie war eine deutsche Ordensschwester, die hier im Jahr 1968 ein soziales Projekt gegründet hat. Sie ließ sich dabei von den Bedürfnissen der Menschen vor Ort leiten und führte die Einrichtung bis 2019. Sie starb im Jahr 2021; ihr Wunsch war es, dass ihr Werk auch nach ihrem Tod fortgeführt würde.
06:10 Der Tod der Schwester entzog den Mitarbeitern des Projekts den Boden unter den Füßen. Doch schnell haben sich die pädagogischen Mitarbeiter und Freiwillige zusammengeschlossen und das Centro de Educacão Popular Irmã Werburga gegründet, das am selben Ort fortgeführt wird, an dem die Ordensschwester einst ihr soziales Projekt aufbaute.

06:23 JANE BEZERRA (Vorstandsvorsitzende):
Dieses Projekt ist wie ein Phönix, der nicht stirbt, sondern aus der Asche aufsteigt und weiter lebt. Es lebt weiter wegen der Initiatorin, Schwester Werburga. Deshalb lautet der Name der Einrichtung nun auch Centro de Educacão Popular Irmã Werburga. Ihr Werk wird fortgeführt, wie sie es sich gewünscht hat: Es darf nie aufhören. Und daher lautet auch unser Motto: Das Projekt muss weiter gehen; es geht weiter und rettet Leben, bildet mündige Bürger aus, fördert ein friedliches Miteinander; unterstützt Jugendliche und Familien aus den schwächsten Teilen der Gesellschaft. 

06:50: Moderator (Off):
An diesen Ort kam auch der heute 67-jährige Adenildo mit damals 18 Jahren und erhielt eine Ausbildung zum Tischler. Ein Großteil der Möbel hier wurden in den eigenen Werkstätten hergestellt. Für ihn ist es hier wie eine Reise in die eigene Vergangenheit.

07:07 Moderator mit Adenildo:
Ein Lebenswerk wie dieses darf niemals enden, oder?
ADENILDO GOMES (Verwaltungsmitarbeiter): Nein, das darf es nicht. Das hat auch Schwester Werburga immer gesagt: es darf nie aufhören, muss immer weiter gehen. Obwohl sie uns fehlt, und trotz aller Probleme die wir danach hatten, gab es immer die Hoffnung auf die Fortsetzung ihrer Arbeit.

07:26 Moderator (Off):
Wenngleich die Spendengelder weniger wurden, war es den Mitarbeitern wichtig, dieselben Angebote umzusetzen, die es auch zu Lebzeiten der Ordensschwester gab. 150 Familien werden bis heute vom Zentrum unterstützt. Heute nimmt die Einrichtung an öffentlichen Förderprogrammen teil und hat sogar einen Second-Hand-Laden ins Leben gerufen, um Gelder einzunehmen.

07:46 MARIA DO SOCORRO (Leiterin des Second-Hand-Ladens):
Dies ist der Laden, mit dem wir eine Möglichkeit haben, durch den Verkauf gespendeter Kleidung und Gegenstände Geld einzunehmen. Die Einnahmen kommen den Kindern und der Gemeinschaft zugute. Der Laden ist jeden Dienstag und Freitag geöffnet.

08:07 Moderator (Off):
Nachdem mehrere Generationen dieser Gemeinde mit Schwester Werburgas Projekt groß geworden sind, warf die Angst um das Ende der Einrichtung dunkle Schatten auf die sonst so fröhlichen Räumlichkeiten. Dass sie nun wieder im Licht der hier angebotenen Bildung, Kunst und Kultur erstrahlen, ist der Verdienst derjenigen, die sich für die fortgesetzte Solidarität einsetzen.

08:26 ANA LÚCIA BEZERRA (Projektkoordenatorin):
Das Projekt ist nach wie vor lebendig, und das hat weitreichende Auswirkungen auf all diese Kinder und Jugendlichen, die hier betreut werden. Wir sehen, welche Verbesserungen das für ihr zukünftiges Leben bringt. Es befähigt sie zu einem Leben in Würde, als verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger, die in Zukunft ihr Leben in die eigene Hand nehmen.

08:46 Moderator (Off):
Von den Jüngsten bis hin zu den Senioren – wer an diesem sozialen Projekt teilnimmt, kennt die Bedeutung und Macht des Begriffs ‚Gemeinschaft‘.

09:06 Moderator im Studio:
Großartig, nicht wahr? Ich hatte die Gelegenheit, mir vor Ort persönlich ein Bild von der Kraft des gelebten Zusammenhalts zu machen. Nach dem Tod von Schwester Werburga herrschte vorübergehend große Unsicherheit. Aber die Menschen dort, Freiwillige, Pädagogen, Mitarbeiter haben sich zusammengeschlossen und erkannt, wie wichtig die Fortsetzung dieses Projekts ist. Ich wünsche ihnen Alles Gute! 

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